Äquatorialguinea |
Äquatorialguinea (span. Guinea Ecuatorial) ist ein Staat in Afrika. Die Hauptstadt des Landes ist Malabo. Im Norden grenzt der Staat an Kamerun, im Süden und Osten an Gabun und im Westen an den Golf von Guinea. Insgesamt hat das Land eine Fläche von 28.051 km² und ist somit eines der kleinsten Länder Afrikas. Neben dem Festlandsteil Mbini, auf den etwa 26.000 km² des Landes entfallen, gehören auch verschiedene Inseln zum Staatsgebiet. Die größte davon ist Bioko, mit 2017 km², auf der sich auch die Hauptstadt befindet. Die Amtssprachen sind Spanisch und Französisch. Daneben sind Bantusprachen (Fang, Bube) sowie Ambo als Nationalsprachen anerkannt. 80 Prozent der Bevölkerung sprechen Fang als Muttersprache. 1968 erlangte Äquatorialguinea seine Unabhängigkeit von Spanien. Inzwischen hat das Land offiziell eine parlamentarisch demokratische Verfassung. Tatsächlich dominiert allerdings der Präsident das Land auf allen Entscheidungsebenen. Das politische System Äquatorialguineas wird von manchen Seiten auch als Diktatur kritisiert. Weltweit wird Äquatorialguinea zu den korruptesten Staaten gezählt. Die Hauptrohstoffe des Landes sind Erdöl und Erdgas. Diese machen auch einen bedeutenden Teil des Exports Äquatorialguineas aus. Im Jahr 2009 exportierte das Land Waren im Wert von rund 8,45 Milliarden US-Dollar. 88 Prozent davon machte das Erdöl aus. Weitere wichtige Wirtschaftszweige sind der Export von Petroleum, tropischen Hölzern sowie Kakao. Der Kakaoanbau findet hauptsächlich auf Bioko statt. Seit 2001 gibt es eine Methanolanlage, durch die seit 2008 auch Gas exportiert wird. Das Land hat eine Einwohnerzahl von 1.175.000 und somit eine Bevölkerungsdichte von 41,9 Einwohnern pro km². In Deutschland ist die Bevölkerungsdichte etwa fünfmal so hoch. Davon leben etwa 20 Prozent auf der Insel Bioko. Die Lebensbedingungen der Mehrheit der Bevölkerung sind schwierig, da eine flächendeckende Wasser-und Elektrizitätsversorgung nur unzureichend besteht. Investitionen des Staates in öffentliche Bauten und Versorgungsnetze sollen auf Dauer die Lebensqualität erhöhen. Gegenwärtig ist die durchschnittliche Lebenserwartung jedoch mit nur 50 Jahren verhältnismäßig gering. Zum Vergleich: die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland liegt bei über 80 Jahren. Das öffentliche Bildungswesen stützt sich stark auf kirchliche Missionen. Zwar besteht allgemeine Schulpflicht, jedoch sind längst nicht alle Familien in der Lage, die Schulgebühren zu tragen. Äquatorialguinea hat seit 1995 eine Universität mit Einrichtungen in Bata und Malabo. Die Alphabetisierungsrate liegt mit 87 Prozent über den durchschnittlichen 67 Prozent Subsahara-Afrikas. 2011 hatte Äquatorialguinea eine Geburtenrate von rund 35 pro 1000 Einwohner und liegt damit unter dem gesamtafrikanischen Durchschnitt von 44. Trotz seines Namens liegt kein Teil Äquatorialguineas auf dem Äquator, sondern etwas nördlich davon. Eine geographische Besonderheit des vergleichsweise kleinen Staates sind die durch einen vulkanischen Hot-Spot entstandenen Inseln. Das Land wird von feuchtheißem tropischen Regenwaldklima dominiert.
amnesty international - Länderbericht Äquatorialguinea http://www.amnesty.de/laenderbericht/aequatorialguinea |