Literatur über Afrika
"Denn das ist wohl der Endzweck der Kunst: diese Welt wieder in Besitz zu nehmen, indem man sie so zeigt, wie sie ist, aber als wenn sie ihren Ursprung in der menschlichen Freiheit hätte." (J.-P. Sartre)

Die afrikanische Literatur ist so vielseitig wie der Kontinent selbst. Mitte des 20. Jahrhunderts entstand die moderne afrikanische Literatur in den Sprachen der Kolonialmächte. Parallel mit der zunehmenden Unabhängigkeit der meisten afrikanischen Länder emanzipierte sich auch die afrikanische Literatur; wurde kritischer und politischer. Der Beitrag, welchen afrikanische AutorInnen zur heutigen Literatur leisten, geht weit über die 'Geschichten des Dorfes' oder der Rebellion hinaus: ob soziale Missstände, Kulturkonflikte, Vergangenheitsbewältigung, melodramatische Liebesgeschichten oder wundersame Bildbände - vielfältig sind die Einblicke, die uns die literarische Stimme zu Teil werden lässt. Vor allem aber sind es Lebens- und Erfahrungswelten, die ebenso allgemeingültige und weltumfassende Gefühle wie Angst, Schmerz, Liebe und Zugehörigkeit in den Fokus nehmen - Bedürfnisse und Erfahrungen also, die keine Staatenzugehörigkeit kennen, sondern die wir alle gleichsam teilen. Literatur als Sprachrohr, als Ausdruck eines Lebensgefühls, als Vermittler fremder Lebenserfahrungen, als Bildungsinstitution und Medium interkultureller kulturrelativistischer Bewusstseinsförderung. Hier trifft die Freiheit des Literaten auf die Freiheit des Rezipienten – ist doch ein Werk immer zugleich Geschenk und Forderung, wie Sartre es einst formulierte. Literatur bietet wie kein anderes Medium, die Aufforderung zu engagierter reflektierter Vervollständigung des Werkes durch den Leser.

„Schreiben in Afrika beruht auf dem lebendigen Erbe der afrikanischen Menschen. Es spiegelt die Geschichte als Hintergrund der aktuellen Ereignisse wie der künftigen Krisen. Es ist Kritik der gegenwärtigen Gesellschaft und Projektion in die Zukunft.”, so formuliert es der nigerianische Autor Cyprian Ekwensi.
(Quelle: http://www.afrikaroman.de/)

Und zugleich finden vor diesem Hintergrund in vielen Werken zeitgenössischer afrikanischer AutorInnen Gedanken und Erfahrungen einer Generation ihren Ausdruck, der wir alle zugehörig sind. Sie bedienen sich der Macht und Freiheit der Worte und lassen uns, im Zuge von Globalisierung und Migration, teilhaben an einer Transformation, die weder nur die literarische noch die afrikanische Welt betrifft. Eine Möglichkeit der Bewusstseinserweiterung und Relativierung deutsch-afrikanischer Diskurse in ihrer formschönsten Art.

Durch die angebotene Literatur auf unserer Plattform sowie Veranstaltungen und Begegnungen mit
ausgewählten AutorInnen möchte gesichter-afrikas.de einen Beitrag hierzu leisten, sowie eine
verbreitete Rezeption afrikanischer Literatur im deutschen Sprachraum befördern.

Zum Weiterlesen:

Übersicht:
Literaturpreise und Literaturpreisträger Afrika

Interviews/ Film: Afrika in den Augen seiner Schriftsteller

Überzeugt, engagiert, kämpfend: Afrikas Literaten:
Schriftsteller aus Nigeria, Senegal, Kamerun und Somalia im Porträt


Veranstaltungen: Das Projekt "Stimmen Afrikas" des Allerweltshaus Köln
                          Afrikanissimo - Afrikanische Literaturtage Frankfurt a.M.



Afrikas 100 beste Bücher des 20. Jahrhunderts von Litprom:

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