Fairer Handel in Afrika |
Die Wirtschaft in Afrika ist extrem abhängig von dem Export von Rohstoffen. Im Gegensatz zu anderen Kontinenten ist kaum Industrie vorhanden. Der Weltmarkt wird weitgehend mit unverarbeiteten Rohstoffen (Agrarprodukten, Erzen und Mineralien sowie anderen natürlichen Ressourcen) zu oft sinkenden Preisen beliefert. Die Weiterverarbeitung und Veredelung der Produkte erfolgt meist in den Industriestaaten, wo der eigentliche Gewinn gemacht wird. Im Gegensatz zu häufigen Negativdarstellungen, existiert auch ein anderes, modernes und hoffnungsvolles Afrika. Auf dem gesamten Kontinent gibt es viele positive Beispiele wie z. B. die Überwindung von Krieg und Elend, Demokratisierungsprozesse, wirksame Bekämpfung von HIV/Aids und das Erstarken der Zivilgesellschaft. Die Wirtschaftskraft ist ebenfalls stärker geworden, die Wachstumsraten liegen bei durchschnittlich 5%. Der Anteil von Frauen im öffentlichen und politischen Leben wuchs ebenso in den letzten Jahren. Diese positiven Ansätze in Afrika werden durch den Fairen Handel unterstützt. Dies geschieht etwa durch Mitbestimmung und Frauenförderung in den ProduzentInnengruppen. Somit werden die Chancen auf eine positive Entwicklung auf dem afrikanischen Kontinent vergrößert. Die Beratung durch FLO ermöglicht die Initiierung weiterer Projekte und damit einen Zugang zum Welthandel, aber auch zum innerafrikanischen Markt. Durch die Fair-Trade-Prämie und die damit verbundenen Sozialprojekte, werden neue Perspektiven geschaffen. Nicht nur die Infrastruktur wird gestärkt, auch die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort werden verbessert. Der weltweite Absatz von fair gehandelten Produkten ist in den vergangenen Jahren um fast 40% jährlich gestiegen. Dem entsprechend wächst die Nachfrage nach fair gehandelten Produkten aus Afrika. Während im Jahr 2002 in 12 afrikanischen Ländern 19 Fairtrade zertifizierte ProduzentInnenorganisationen vertreten waren, waren es 2006 in 24 Ländern bereits 159. Kaffee aus Äthiopien, Wein aus Südafrika, Kakao aus Ghana, Blumen aus Kenia und Tansania oder Baumwolle aus Burkina Faso - das Angebot fair gehandelter afrikanischer Produkte wächst beständig. Die folgenden 13, mit Fairtrade-Siegel ausgezeichneten Produkte kommen aus afrikanischen Ländern – 2002 waren es lediglich 7 Produkte. Dazu „Brot für die Welt“ in der Broschüre "Armut halbieren - Fair handeln": „Der Anteil an fair gehandelter Baumwolle aus Westafrika und Blumen aus Ostafrika wächst ebenso dynamisch wie Wein aus Südafrika. 2006 haben Produzenten in Tanzania das Afrikanische Produzentennetzwerk gegründet und beteiligen sich seitdem aktiv an der Entwicklung des Fairen Handels weltweit.“ Die Broschüre verdeutlicht, dass der Faire Handel zu einem besseren Leben für Menschen in vielen afrikanischen Ländern beiträgt und somit einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Milleniumsentwicklungsziele leistet, auf die sich die Vereinten Nationen im Jahr 2000 verständigt haben. Informationen von Fair Trade e.V.: http://www.fairtrade.de/index.php/mID/2.1.1/lan/de Fair Trade Label in Südafrika Fairtrade Label SA ist – als assoziiertes Mitglied der FLO – die erste afrikanische FLO Label Organisation überhaupt. Die gemeinnützige Gesellschaft wurde 2008 mit Sitz in Kapstadt gegründet. Ziel des Fairtrade Label SA ist es, das internationale Fair Trade Siegel in Südafrika einzuführen und bekannt zu machen. Durch den Kauf von Produkten mit dem FLO Aufkleber können nun auch VerbraucherInnen in Südafrika direkt zur sozialen Entwicklung der ProduzentInnen und der LandarbeiterInnen beitragen. Diese empfangen über die verkauften Produkte eine Prämie für Sozialprojekte des jeweiligen Bauernverbands. Die Gemeinschaften selbst entscheiden dann, wie diese Prämieneinnahmen verwendet werden. Seit Ende 2008 benutzen die ersten südafrikanischen Firmen Fairtrade Labels auf ihren Produkten. Produkte mit Fairtrade Label in Südafrika sind in erster Linie Wein, Kaffee und Rooibos Tee. Am 27. April 2009 unterzeichnete das Fairtrade Label SA mit FLO eine Vereinbarung zur Förderung des Handels mit zertifizierten Produkten in Südafrika. Mit der neuen Vereinbarung soll nicht nur die Anzahl der Produkte, sondern auch die Verfügbarkeit für die VerbraucherInnen weiter wachsen. |