| Klimawandel und Migration |
Experten fürchten, dass es in der Zukunft zu einer Zunahme von "Klimaflüchtlingen" kommen werde, die in ihrer alten Heimat keine Lebensgrundlage mehr haben. Besonders betroffen davon werden die flachen Küstenregionen sein, die aufgrund der ansteigenden Meeresspiegel versinken werden. Aber auch eine mangelhafte Wasserversorgung in ländlichen Gebieten wird eine starke Abwanderung vieler Menschen in die großen Städte Afrikas zur Folge haben.Dieses wird wiederum eine Bildung von Megastädten und eine starke Ausbreitung von Slums in den Städten zur Folge haben. Die Sahel, die im Norden an die Sahara angrenzt, ist als Übergangszone von der trocken-heißen Klimazone im Norden Afrikas in die feucht-heiße Klimazone im Süden ein besonders verletzliches Gebiet für die Auswirkungen des Klimawandels. Langanhaltende Dürreperioden wechseln hier mit plötzlichen Überschwemmungen, oft während der Erntezeiten. Weil die Lebensbedingungen vor Ort nicht mehr akzeptabel sind, findet eine Wanderung von großen Bevölkerungsteilen statt. Eindeutige Antworten über die zukünftigen Veränderungen in der Sahelzone können zur Zeit jedoch nicht gegeben werden. So der neue IPCC-Bericht: "Es ist äußerst unklar, wie der kombinierte Effekt von Klimawandel, Änderungen in der Landnutzung und Erhöhung der CO2-Konzentration den Sahel in der Zukunft beeinflussen wird." Bsp. Tschadsee Der Tschadsee ist ein abflussloser Binnensee in Westafrika und liegt am Südrand der Sahara beim Ländereck Tschad, Kamerun, Nigeria und Niger. Der See geriet in den letzten Jahrzehnten durch ein dramatisches Absinken des Wasserspiegels in den Fokus der Aufmerksamkeit. Durch den Klimawandel und durch starke Wasserentnahme aus dem wichtigsten Zufluss Chari trocknet der Tschadsee seit Mitte der 1970er Jahre zunehmend aus. Von ehemals 10.000 km2 in den 60er Jahren ist der See in der Trockenzeit im Schnitt heute nur noch 1.350 km2 groß, d.h. etwa von der Größe Nordrhein-Westfalens auf die Berlins geschrumpft. Wassermangel, sinkende Erträge in der Landwirtschaft, Zusammenbruch der Fischerei, steigende Sterberaten bei den Viehherden und Bodenversalzung zwingen in Folge dessen viele Anwohner zur Migration.
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