Klimawandel und Wasserversorgung
Für Afrika erwartet das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change = UN-Weltklimarat), dass wegen des Klimawandels bis 2020 zwischen 75 und 250 Millionen Menschen an zunehmendem Wassermangel leiden werden. Bis 2050 werden bis zu 600 Millionen Menschen von Wassermangel betroffen sein.
Das heißt für die Bevölkerung dieser Regionen, dass sie nicht genügend Trinkwasser zur Verfügung haben, ihre Felder nicht bewässern können und ihre Viehherden nicht ausreichend mit Wasser versorgen können.
Besonders  in ariden und semi-ariden Regionen (arid = trocken, dürr) wird in Zukunft die Unsicherheit hinsichtlich der Niederschläge und somit der Wasserverfügbarkeit stark zunehmen.



Wird das Wasser knapp, ist die Landwirtschaft besonders betroffen. Mit etwa 70 Prozent verbraucht die Landwirtschaft den größten Anteil des insgesamt weltweit vom Menschen genutzten Wassers (Haushalte zehn Prozent, Industrie 20 Prozent). Weniger Wasser bedeutet daher auch weniger Nahrungsmittel, denn für eine Tonne Getreide werden etwa 1.000 Tonnen Wasser benötigt. In heißen und trockenen Ländern ist der Verbrauch jedoch deutlich höher. Bereits heute  werden über 40 Prozent der Nahrungsmittel weltweit bewässert – und der Anteil  steigt weiter. Durch den hohen Wasserverbrauch sinkt vielerorts der Grundwasserspiegel.

Da, wo es in ländlichen Gebieten keine ausreichende Wasserversorgung mehr gibt, verlassen viele Menschen diese Region und ziehen in die Städte.  Die Ballungsräume wachsen nirgendwo so schnell wie in Afrika. Auseinandersetzungen um eine gerechte Verteilung der knapper werdenden Ressource Wasser werden sich häufen. 

 Weiterführende Informationen:
 
 
Klimawandel und Wasser (PDF) - Die  Millenium-Entwicklungsziele und der globale Klimawandel, Langfassung, Seite 43 ff.