HIV / AIDS in Afrika
Weltweit sind 33 Millionen Menschen mit HIV-infiziert (Quelle: Welthungerhilfe) und es sterben jährlich fast drei Millionen Menschen an AIDS. Seit seiner Entdeckung 1981 hat sich das Human Immunodeficiency Virus (HIV) global sehr unterschiedlich verbreitet. Heute sind besonders die Länder Afrikas südlich der Sahara betroffen.

Aids in Afrika

Die Bezeichnungen HIV und AIDS stehen nicht für die gleiche Erkrankung. Wie aber unterscheiden sie sich und wie entwickeln sich die Krankheiten?
Das Human Immundefizienz-Virus (HIV) ist eine hochansteckende Krankheit. Der HI-Virus gehört zur Familie der Retroviren und zur Gattung der Lentiviren, welche sich dadurch auszeichnen, dass sie nach der Infektion nicht mehr vollständig aus dem Körper entfernt werden können und zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit Jahre bis Jahrzehnte liegen können.
Wenige Wochen nach einer Infektion, die durch das Eindringen des Virus in den Blutkreislauf, etwa durch ungeschützten Geschlechtsverkehr (über die Schleimhäute im Genital- und Analbereich), Fixbesteck oder kontaminierte Transfusionen, ausgelöst wird, tritt das akute Stadium mit oft grippeähnlichen Symptomen auf. Fieber, Schwäche, Nachtschweiß, geschwollene Lymphknoten und Hautausschlag können, müssen jedoch nicht auftreten. Nach 4-12 Wochen kommt es dann zur Latenzphase, welche meist mehrere Jahre dauert. In dieser Zeit vermehrt sich das Virus, es treten jedoch keine körperlichen Symptome auf. In der 3. Phase der Krankheit, der so genannten ARC-Phase ((A)ids (R)elated (C)omplex) treten die gleichen Beschwerden wie in der akuten Phase auf, gehen jedoch nicht mehr zurück. Diese Phase mündet dann in einer definitiven AIDS-Erkrankung bzw. im AIDS-Vollbild bei dem eine Vielzahl von HIV-Symptomen vorhanden ist. Erst in der 4. Phase, der Krankheitsphase wird die Diagnose AIDS gestellt.
Die Angriffsfläche des HI-Virus im Körper ist also das Immunsystem. Angesichts seines besonderen Aufbaus kann sich das Virus nach der Infektion an verschiedene Wirtszellen des Immunsystems heften. Anschließend überträgt es sein einsträngiges Erbgut und ein spezielles Enzym in die Wirtszelle. Hierdurch wird die Wirtszelle sozusagen „überlistet“ und mit Hilfe des Enzyms wird die virale RNA in das Erbgut der Wirtszelle eingebaut. Wenn die DNA der Wirtszelle aktiviert wird, werden gleichzeitig Kopien der Virus-RNA, welche als Informationsträger fungieren, angefertigt, und neue Viren gelangen ins Blut. Das Virus wird also permanent kopiert und es entstehen neue HI-Viren, welche wiederum weitere Wirtszellen befallen. Hierdurch erhöht sich die Viruslast und das Immunsystem bricht unter der Übermacht der HI-Viren zusammen.
(http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/12/bs12-57.htm)

Genomübertragung
Bildquelle: team for life 
http://www.teamforlife.org/wissen.htm

Mit der Zeit kann das Immunsystem den Viren nicht mehr standhalten, was nach einer unterschiedlich langen Inkubationsphase, wie oben beschrieben, zu AIDS (Aquired Immuno Deficiency Syndrom) führt, einer unheilbaren Immunschwächekrankheit.
(weiterlesen unter http://de.wikipedia.org/wiki/HIV und http://www.hiv-symptome.de/)
Die Diagnose „AIDS“ wird gestellt, wenn bei einem HIV-Positiven bestimmte ‚opportunistische Infektionen’, die so genannten AIDS-definierenden Erkrankungen,
festgestellt werden. Die Erreger solcher Infektionen sind für ein gesundes Immunsystem harmlos. Der Organismus eines HIV-Positiven kann sich aber auf Grund des geschwächten Immunsystems nicht einmal mehr gegen harmlose Erreger wehren. Bislang ist eine Heilung der Krankheit nicht möglich. Allerdings werden zur Behandlung HIV-infizierter Menschen so genannte antiretrovirale Therapien eingesetzt, durch welche die Vermehrung des HI-Virus unterbunden werden kann. Durch die, für afrikanische Verhältnisse sehr teuren, Medikamente kann das Voranschreiten der Erkrankung gebremst werden, die symptomfreie Zeit verlängert und die Symptome gelindert werden. (http://de.wikipedia.org/wiki/Aids) Die Versorgung der HIV- und AIDS-Kranken sind für die Gesundheitssysteme und die –budgets und die demografische Entwicklung in Afrika enorme Herausforderungen.


In Afrika leben 10 % der Weltbevölkerung, aber mehr als 65 % aller HIV-Infizierten. 2007 wurden mehr als 3/4 (76%) aller AIDS-Tode in dieser Region gezählt und schätzungsweise 1,7 Millionen Menschen neu mit dem HI-Virus infiziert.
Nur in Kenia, Uganda und Simbabwe (bpb, Stand 2006) lässt sich ein Rückgang bei der nationalen Prävalenz, also dem prozentualen Anteil der HIV-Infizierten an der Gesamtbevölkerung, feststellen.

Aids - Überlebenskampf in Afrika
Bildquelle: Welthungerhilfe
http://www.welthungerhilfe.de/aids-afrika.html

AIDS ist südlich des Äquators zur häufigsten Todesursache geworden und ist somit ein wesentlicher Faktor der Bevölkerungsentwicklung. Dramatische Veränderungen in der Lebenserwartung sind eine Folge, die die Entwicklung der Länder auf viele Jahre hinaus beeinflussen wird.
Zusätzliche Informationen bieten:
terre des hommes: Aktiv gegen AIDS. Fakten, Beispiele, Perspektiven
http://www.tdh.de/content/materialien/download(download_wrapper.php?id=201;

Bundeszentrale für politische Bildung: Die Aids-Pandemie in Sub-Sahara Afrika
http://www.bpb.de/themen/4WV318,0,0,Die AidsPandemie_in_SubSaharaAfrika.html 


Videos:

Mit offenen Karten, Teil 1 "Entwicklung der Epidemie weltweit"
http://www.youtube.com/v/aRKNxM7ZWmI


Mit offenen Karten Teil 2  "Folgen für die Gesellschaft, speziell in Subsahara Afrika"
aids-in-afrika







http://www.youtube.com/v/iJcZ4aLPlgI


 
Mit offenen Karten Teil 3 "Folgen von HIV/AIDS für Kinder"
http://www.youtube.com/v/496QIVcJUzk