Geothermie
Geothermie bzw. Erdwärme besitzt als regenerative Energiequelle weltweit großes, bislang weitestgehend
ungenutztes Potential zur Stromerzeugung und zur direkten Nutzung. Wenn die geologischen Vorraussetzungen 
stimmen und die in der Erdkruste vorhandene Energie in Form von Wärme zugänglich ist, steht diese 
unabhängig von Jahres- und Uhrzeit zur Verfügung. Sie kann zum Heizen, zur Erzeugung elektrischen
Stroms oder als Kombination in einer Kraft-Wärme-Kopplung genutzt werden. Das Potenzial dieser Energieform
reicht aus um in Ländern mit Plattengrenzen und tektonisch-vulkanischen Aktivitäten einen Großteil des
Energiebedarfs zu decken. Die Nutzung von Geothermie ist jedoch bislang wenig verbreitet. Lediglich in 
Island, in Tibet und in den Mittelamerikanischen Staaten El Salvador und Nicaragua spielt Erdwärme eine 
vergleichsweise wichtige Rolle. (http://de.wikipedia.org/wiki/Geothermie#cite_ref-4
Das Problem bei der Nutzung dieser regenerativen Energiequelle sind die Kosten für deren Erschließung. Die 
Bohrungen von bis zu mehreren Tausend Metern tief in die Erdkruste erfordern ein hohes Investitionsvolumen
zu Beginn eines Projekts und eine erfolgreiche Bohrung kann nicht immer garantiert werden.

Eine Region die sehr günstige Bedingungen für die Nutzung von Erdwärme aufweist ist das Gebiet um den 
Ostafrikanischen Graben. Bislang erschwerten die hohen Investitionskosten eine Etablierung von
Geothermischen Anlagen. Durch ein verstärktes Engagement seitens des Bundesministeriums für 
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) oder der Bundesanstalt für Geowissenschaften und 
Rohstoffe (BGR) sowie privater Investoren hat in den letzten Jahren jedoch vor allem in Kenia für eine 
Etablierung der Stromerzeugung durch Erdwärme geführt.


Ein Länderbeispiel - Geothermie in Kenia

Kenia generiert den Großteil des nationalen Bedarfs an elektrischer Energie aus Wasserkraft. Rund 60 Prozent 
des Stroms wird durch Wasserkraftwerke erzeugt. Geringe Niederschlagsmengen und längere Trockenperioden 
haben jedoch in den letzten Jahren immer wieder dazu geführt, dass Stauseen und Flüsse nicht genug Wasser für 
eine ausreichende Stromversorgung führten. Die daraus resultierende Energiekrise ebnete den endgültigen 
Durchbruch der Erdwärme in Kenia. 
east_african_rift_zone




















Mit wachsender Bevölkerungszahl und zunehmender Elektrifizierung steigt der Strombedarf in Kenia seit Jahren 
stark an. Umso wichtiger und vorbildhafter ist der Ausbau der Geothermie. Die Entstehung neuer Kraftwerke und 
der Ausbau der Kapazitäten bereits bestehender Anlagen stellt nicht nur die Stromversorgung der Bevölkerung 
Kenias sicher, es werden auch fossile Energieträger durch regenerative ersetzt. Der Ausbau der Kapazitäten des 
Kraftwerkes Olkaria III von 13 MW auf 48 MW "ersetzt jährlich 120.000 t Öleinfuhren und erspart rund 

Video Deutsche Welle Global Ideas: Erdwärme in Kenia 

Das tektonisch aktive Gebiet des ostafrikanischen Rifts zieht sich vom Roten Meer durch das sogenannte Horn 
von Afrika bis hinunter nach Madagaskar. Anrainerstaaten sind unter anderem Äthiopien, Djibuti, Eritrea, Kenia, 
Tanzania und Uganda. Die Nutzung von Erdwärme soll nach kenianischem Vorbild in naher Zukunft auch auf diese Länder ausgeweitet werden. 

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